Um eine Anschlussfinanzierung handelt es sich, wenn eine Sollzinsbindung bei einem Darlehen ausläuft und noch eine Restschuld übrig ist. Dies ist bei einer Baufinanzierung der Fall, wenn der erste Kredit für eine bestimmte Laufzeit (zum Beispiel 10 Jahre) vereinbart wurde. Nach Ablauf bleibt in den meisten Fällen aber noch eine Restsumme offen, die mit Hilfe einer weiteren Finanzierung getilgt werden muss. Bei dieser Finanzierung gilt dann aber nicht die vereinbarte Zinshöhe vom „alten“ Kredit, sondern die marktüblichen Konditionen müssen neu vereinbart werden.
Verschiedene Möglichkeiten
Um eine erneute Immobilienfinanzierung zu bekommen, gibt es verschiedene Möglichkeiten. Da wäre eine Prolongationsvereinbarung, wo die Möglichkeit besteht sich mit der eigenen Hausbank auf neue Konditionen zu einigen, um das restliche Darlehen zu tilgen. Vereinbart wird dabei eine neue Zinsbindung mit einer festgeschriebenen Laufzeit. In den meisten Fällen erstellt die Bank vor Ablauf einer Erstfinanzierung ein konkretes Angebot. Wird der Vertrag unterschrieben, gilt dieser als genehmigt. Allerdings sollte dieser genau überprüft werden, denn häufig ist das Zinsniveau nur mäßig. Hier besteht die Möglichkeiten noch einmal zu verhandeln und bessere Konditionen zu erhalten. Gerade bei einer Baufinanzierung, wo es um viel Geld geht, können Werte hinterm Komma schon einige tausend Euro im Jahr ausmachen.
Eine Alternative stellt die Umschuldung dar, wenn zum Beispiel ein anderes Kreditinstitut ein besseres Angebot vorlegt. Allerdings muss bei einem Bankenwechsel die Kündigungsfrist eingehalten werden. Kommt es zu einem vorzeitigen Wechsel, ist in den meisten Fällen eine Vorfälligkeitsentschädigung zu leisten. Hier sollte die Zinseinsparung durch einen Wechsel allerdings deutlich höher ausfallen.
Eine weiterer Alternative steht ein „Forward-Darlehen“ dar. Dieses kann bereits vereinbart werden, wenn die Zinsbindungsfrist keine 60 Monate mehr beträgt. Dadurch lassen sich niedrige Zinsen sichern, um diese dann bei der Anschlussfinanzierung zu bekommen. Allerdings bleiben die vereinbarten Zinsen dann über die komplette Laufzeit bestehen, eine Änderung kann nicht mehr vorgenommen werden.
Frühzeitige Planung zahlt sich aus
Mit dem Ablauf einer Zinsbindungsfrist beginnt häufig ein großer Stress, denn schließlich muss die restliche Summe noch bezahlt werden und dies am besten mit kleinen Zinsen. Daher ist es ratsam sich so früh wie möglich um eine passende Anschlussfinanzierung zu kümmern, um am Ende keine teuren Zinsen zahlen zu müssen. Ein Vergleich mehrerer Angebote ist sehr sinnvoll, dabei sollten die Verträge auch sehr detailliert geprüft werden. Mit einem Vergleichsrechner lassen sich die Konditionen der Kreditinstitute sehr schnell und einfach vergleichen.
In einigen Fällen besteht sogar die Möglichkeit eine bestehende Immobilienfinanzierung zu überarbeiten und auf eine veränderte Lebenssituation anzupassen. Wenn zum Beispiel mehr Geld zur Verfügung stehe, kann die Tilgung erhöht werden, um die Rückzahlung zu beschleunigen. Wenn es dagegen finanziell knapp wird, lassen sich die monatlichen Raten auch absenken. Sehr beliebt sind sogenannte „Sonderzahlungen“, wo zum Beispiel einem im Jahr eine größere Einmalzahlung geleistet werden kann. Viele Verträge lassen sich nach Absprache mit dem Kreditinstitut sehr flexibel gestalten und bei Bedarf auch problemlos ändern.
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